Forderungspapier der Climate Games Basel 2018:
Setzen wir der Umweltzerstörung und dem Klimawandel ein Ende – für eine klimagerechte Zukunft!
Es wird immer heisser. Dürren, Stürme und andere Naturkatastrophen nehmen weltweit zu und zahlreiche Ökosysteme und Lebensräume geraten unter Druck und drohen teilweise verloren zu gehen. Die menschgemachte Erderwärmung wird global immer mehr zur Klimakatastrophe, welche Millionen von Menschenleben und unsere Lebensgrundlagen bedroht. Unter den Folgen des Klimawandels leiden diejenigen am meisten, die am wenigsten zur Erderwärmung beigetragen haben und am wenigsten von Aktivitäten profitiert haben, die den Klimawandel verursachen.
Trotz der Dringlichkeit der Klimakrise konnten bisher weder Politik noch Wirtschaft echte Lösungen präsentieren. Ganz im Gegenteil, einer weltweiten klimagerechten Zukunft steht profitorientiertes Wirtschaften im Weg. Technologien und Systeme wie Emissionszertifikate, Agrartreibstoffe oder Carbon Capture and Storage sind keine Lösung, da sie eine ernsthafte Abkehr von fossilen Energieträgern verhindern. Kapitalistische Produktion, die auf den unmittelbaren, kurzfristigen Gewinn und auf stetiges Wachstum ausgerichtet ist, widerspricht dem Ziel der Klimagerechtigkeit, die das Recht zukünftiger Generationen auf intakte Lebensgrundlagen und ein weltweit solidarisches Miteinander ins Zentrum stellt.
Gerade in einem Land wie der Schweiz, das mit seinen multinationalen Konzernen, seiner Finanzindustrie und seinem hohen Ressourcenverbrauch entscheidend zum Klimawandel und zur Umweltzerstörung beiträgt, hat es oberste Priorität, für einen Wandel einzustehen! Deswegen sehen wir unsere Aktionen des zivilen Ungehorsams im Basler Ölhafen als legitimes Mittel an, um für einen schnellen Ausstieg aus fossilen Energien und einen grundlegenden Kurswechsel einzustehen. Wir fordern:
1. Drastische Reduktion der Treibhausgasemissionen: Rascher Abkehr von fossilen Brennstoffen und einen Umstieg zu einer erneuerbaren und solidarischen Energieversorgung.
2. Gerechter Ausstieg: Der Ausstieg aus der fossilen Wirtschaft ist gerecht zu gestalten, insbesondere für die betroffenen Beschäftigten.
3. Öffentlicher Verkehr für alle: Kostenloser und öffentlicher Verkehr für alle und Abschaffung des umweltschädlichen Individualverkehrs.
4. Deinvestition: Stopp jeglicher Finanzierung umwelt- und klimaschädlicher Industrien.
5. Agrarökologische Landwirtschaft: Aufbau einer agrarökologischen Landwirtschaft, die weitgehend auf Massentierhaltung und die Verwendung synthetischer Düngemittel verzichtet sowie dem Bedarf der Menschen statt der Kapitalgewinnung dient.
6. Aufbau regionaler und nachhaltiger Wirtschaftskreisläufe: Wenn möglich und ökologisch sinnvoll, regionalen und transportarmen Wirtschaftskreisläufen den Vorrang geben.
7. Ausweitung anerkannter Fluchtgründe: Menschen, die aus umweltbedingten und sozio-ökomischen Gründen in ihrer Existenz bedroht, sind als Flüchtlinge anzuerkennen, anstatt auf eine Migrationspolitik der Abwehr, Militarisierung des Grenzregimes und Repression zu setzen.
8. Internationale Solidarität: Die reicheren Länder, die den Klimawandel mehrheitlich verursacht haben, müssen dazu gezwungen werden, für die globalen Schäden aufzukommen.
9. Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit: Eine Gesellschaft, in der nicht Wachstum und Profit für Wenige, sondern die Bedürfnisse Aller und der Schutz der Lebensgrundlagen auch für künftige Generationen im Zentrum unserer Produktions- und Konsumtionsweise stehen. Die Grundbedürfnisse insbesondere nach Nahrung, Obdach, medizinischer Versorgung, Mitbestimmung sowie sozialer Interaktion und Anerkennung sind für alle Menschen bedingungslos zu gewährleisten.
Die Climate Games Basel