Widerständiges Sommercamp 2022

Eine andere Welt ist möglich – Widerständiges Sommercamp

“Die Annahme, dass, was momentan existiert, notwendigerweise existiert, ist die Säure, die alles visionäre Denken zersetzt.”

Murray Bookchin, US-Amerikanischer Anarchist und Begründer des Öko-Anarchismus

Camp

Vom 1. bis zum 10. Juli findet in Basel auf dem Horburgpark unser Camp statt. Für kurze Zeit entsteht ein Ort des Zusammenseins. Mit einem vielfältigen Programm; mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops wollen wir uns gemeinsam weiterbilden. Im Zentrum stehen dabei der Austausch und die Verbindung verschiedener sozialer Bewegungen, das voneinander lernen und das sich vernetzen. Aber nicht nur Bildung soll stattfinden. Wir möchten Alternativen erlebbar machen, neue Menschen kennenlernen und gemeinsam eine gute Zeit verbringen. Eine vegane Küche sorgt für volle Bäuche, es gibt Platz zum Zelten, Kompostklos, eine Bar, einen Crêpes-Stand, Konzerte und vieles mehr. Damit auch Eltern am Programm teilnehmen können, wurde eine Kinderbetreuung organisiert, wir möchten mindestens einen Teil der Veranstaltungen in verschiedene Sprachen übersetzen und haben versucht, ein möglichst barrierearmes Camp auf die Beine zu stellen. Alle sollen sich nach ihren Bedürfnissen einbringen können.

Wir starten am Freitag 1. Juli 2022, 18:00 auf dem Petersplatz in Basel mit der Velofahrt zum Camp. Komm mit deinem Velo (Fahrrad) wenn möglich, aber ohne geht auch.

Aktionstage – Aufruf zu dezentralen Kleingruppen Aktionen

Im Rahmen der Aktionstage wollen wir am 8. & 9. Juli auf die Dringlichkeit eines Systemwandels aufmerksam machen. Vielfältige Aktionen sollen entstehen und dabei die Verknüpfungen verschiedener sozialer Kämpfe aufzeigen. Vom Strassentheater gegen das Asylregime, über Banneraktionen gegen Kriegsprofiteure oder Adbusting gegen sexistische Werbung zu Blockadeaktionen gegen den fossilen Kapitalismus ist alles möglich. Komm ans Camp und finde eine Bezugsgruppe, plant eure Aktion oder nehmt an einer anderen Teil. Informationen zu rechtlichen Fragen, Aktionsvorbereitung und vieles weitere gibt es auf dem Camp.

Kämpfen wir in dieser Zeit vieler Krisen für eine gerechtere, solidarischere und ökologischere Welt!

Zeitplan

1. bis 2. Juli: Aufbau
3. bis 7. Juli: Programm
8. und 9. Juli: Aktionstage
10. Juli: Abbau

Programm

Wir haben ein vielfältiges Programm zusammengestellt und freuen uns auf die Tage. Das aktuelle Programm und die dazugehörigen Programmbeschriebe findest du hier.

Neben den regelmässigen Camp-Plena, leckerem Essen, Malen von Transpis, neben Konzerten, Film, Jamsession und Sport, finden während dem Camp Diskussionsrunden, Vorträge, Inputs und Workshops statt.

Werft einen Blick ins Programm!

Ebenfalls, findet ein Kinderprogramm statt.

👫 Hast du Lust, für eine gewisse Zeit die Kinderbetreuung zu übernehmen? Dann melde dich sehr gerne unter summercamp.of.resistance@disroot.org

Bleib informiert

Mobilisierung

Wir freuen uns riesig über alle, die fleissig für das Camp mobilisieren, und diejenigen, die sich mobilisieren lassen.

Schau doch mal auf unsere Seite mit Mobimaterial. Dort findest du ganz viel tolle Stickers, den informativen Flyer, in vielen Sprachen, und unser Plakat.

Aktionskonsens

Aktivitäten, welche in Zusammenhang mit dem widerständigen Sommercamp stattfinden, haben mindestens folgenden Aktionskonsens, einzelne der Aktivitäten können einen ergänzten Aktionskonsens haben.

Angesichts der Dringlichkeit der unterschiedlichen ökologischen, klimatischen und sozialen Krisen, ist ein gerechter Systemwechsel eine absolute Notwendigkeit. Deshalb streben wir eine radikale Veränderung der kulturellen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Strukturen an, die für die gegenwärtige Krise verantwortlich sind. Wir kommen aus verschiedenen sozialen Bewegungen und politischen Gruppierungen In unserem Camp und Aktionen nehmen wir die Welt, die wir uns wünschen, ein Stück weit vorweg. Unsere Entscheidungen treffen wir basisdemokratisch und im Konsens; Hierarchien versuchen wir so weit wie möglich abzubauen.

• Wir lehnen alle Formen von Dominanz und Diskriminierung ab – wir respektieren alles Leben
• Gewalt gegen und Gefährdung von Lebewesen wird als Aktionsform abgelehnt und von uns soll weder Eskalation ausgehen, noch wollen wir uns auf Provokationen einlassen.
• Wir respektieren die persönlichen Grenzen anderer Aktivist*innen.
• Wir wollen ein Bild der Vielfalt, Kreativität und Offenheit vermitteln.
• Wir kommen aus verschiedenen sozialen Bewegungen und politischen Spektren. Wir respektieren und unterstützen die Diversität der verschiedenen Gruppierungen.
• Während und nach der Aktion verhalten wir uns solidarisch und unterstützen einander auch bei Repression und Rechtsproblemen.
• Um uns und andere vor einer Ansteckung mit COVID-19 zu schützen, halten wir uns an das vom Camp aus kommunizierte Hygienekonzept.

Kein Raum für Diskriminierungen: Viele von uns sind weisse, privilegierte Menschen mit Schweizer Pass. An diesem Camp soll es ein Ziel sein, unsere Privilegien zu reflektieren und allen Menschen eine sichere(re) Teilnahme am Camp zu gewährleisten. Wir versuchen aktiv Mechanismen der Diskriminierung wie Sexismus, Ableismus^[1], Rassismus, Klassismus^[2] oder Kolonialismus nicht zu reproduzieren. Auch darum möchten wir uns am diesjährigen Camp diesen Themen stellen und daran arbeiten. Wir haben den Anspruch, dass wir uns den alltäglichen und strukturellen Diskriminierungen untereinander, und durch die Gesellschaft bewusst werden und aktiv dagegen vorgehen.

[1] beschreibt die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung, indem Menschen an bestimmten Fähigkeiten gemessen und auf ihre Beeinträchtigung reduziert werden.

[2] Beschreibt die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres vermuteten oder wirklichen sozialen Status.

Packliste

Um gut ausgerüstet am Camp und den Aktionstagen teilzunehmen, ist es ratsam, Folgendes mitzubringen:

• Zelt
• Schalafsack
• Isomatte
• Personalausweis (Identitätskarte)
• festes Schuhwerk
• Wetterangepasste Kleidung
• Regenschirm (gegen Regen & Sonne)
• Sonnenschutz ((fettfreie) Sonnencrème, Sonnenhut, Sonnenbrille)
• Badesachen (ggf. Badeschuhe)
• “Badetasche” (“Wickelfisch”) falls ihr eine habt (das ist so was zum baden, wo Luft drin eingeschlossen werden kann, und die Tasche daher schwimmt; ist gleichzeitig wasserdichte)
• Regenjacke, Regenhose
• Trinkflasche(n)
• Falls möglich kleine Verpflegung wie Nüsse, Riegel u.ä.
• Erste-Hilfe-Set (eines Pro Bezugsgruppe reicht normalerweise)
• Taschen- oder am besten Stirnlampe
• spezifisches Aktionsmaterial (wenn du schon eine Idee hast)
• robuste Musikinstrumente, wenn du Lust hast
• Filzstift, etwas Papier für Notizen, Schreiber
• T-Shirt, Stofftasche usw. für den Siebdruckstand, wenn du möchtest.
• etwas Bargeld für die Camp- und Küchenkollekte (wenn du nichts zahlen kannst ist das auch völlig okay)
• überlegt euch doch, was ihr für die Aktionstage weiter noch benötigt, damit ihr euch in verschiedenen Situationen wohl fühlt

Bei Fragen meldet euch einfach unter summercamp.of.resistance@disroot.org

Infos zu Barrierefreiheit

Das Camp befindet sich im Horburgpark in Basel. Es handelt sich dabei um einen öffentlichen Park mit befestigten Wegen (aus Kalkstein/Lehm o.Ä) und Rasen (ist ca. 6 cm hoch)

Es gibt Zugang zu einer barrierenarmen (öffentlichen) Toilette; sie wird regelmässig von uns gereinigt.

Es wird immer noch versucht, den Workshop von Cécile Lecompte in Gebärdensprache zu übersetzen. Aktuell wird recherchiert, ob es bei verschiedenen Programmpunkten, Möglichkeiten zur Live-Untertitelung gibt. Melde dich bitte bei uns, wenn du weitere Übersetzungen in Gebärdensprache benötigst.

Ebenfalls versuchen wir uns zu konzentrieren, damit nicht zuviel rum liegt, und dass Veranstaltungsorte gut beschriftet sind (hoher Kontrast).

Falls du spezifische weitere Bedürfnisse hast, die dir das Camp zugänglicher machen würde, melde dich doch unter: summercamp.of.resistance@disroot.org

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Strassenbahn/Tram)

• Vom Bahnhof SBB mit dem Tram, Linie 8, in Richtung «Weil am Rhein», «Kleinhüningen» oder «Wiesenplatz». Aussteigen an der Station «Ciba».
  • Die Fahrt dauert ca. 20-30 Minuten; das Tram Nr. 8 ist normalerweise ein Niederflurtram.
• Von Basel Badischer Bahnhof mit dem Tram Linie 6, Richtung «Allschwil Dorf»; aussteigen an der Station «Messeplatz». Vom «Messeplatz» mit dem Tram Linie 8, in Richtung «Weil am Rhein», «Kleinhüningen» oder «Wiesenplatz». Aussteigen an der Station «Ciba».
  • Die Fahrt dauert ca. 20-30 Minuten; die beiden Trams haben einen Niederfluranteil.

Ein kurzes FAQ der BVB zum Thema findet ihr hier. Gleichzeitig findet ihr hier eine Broschüre der Basler Verkehrsbetriebe (BVB) bezüglich Trams und Bussen. Es finden sich darin Informatioenen dazu, welche Haltestellen mit niveaugleichen Ein- und Ausstiegen verfügen, und bei welchen der Einsatz von Klapprampen (die jeweils in den Fahrzeugen gelagert sind) möglich ist.

Ohne öffentliche Verkehrsmittel

Sollten öffentliche Verkehrsmittel für euch keine Option sein, dann könnt ihr einen «Behindertentransport» bestellen (bitte aufgrund der Kosten nur, wenn nötig; die Kosten können wir, falls nötig mittragen).

IVB Behindertenselbsthilfe

• IVB (www.ivb.ch). Müssen es 1-2 Tage im Voraus wissen.
  • Telefonisch unter +41 61 426 98 00: Ihre Bestellzentrale ist von Montag bis Freitag von 06.00 bis 23.00 h, und am Wochenende und an Feiertagen von 08.00 bis 23.00 h durchgehend besetzt. Ausserhalb der Betriebszeiten können Bestellungen auch auf ihren Telefonbeantworter gesprochen werden.
  • Internet www.ivb.ch: 365 Tage, 24 Stunden
    Auf der Homepage befindet sich in der Rubrik «Behindertentransport» ein spezielles Bestellformular
  • eMail: transport@ivb.ch 365 Tage, 24 Stunden
  • Für weitere Infos dazu siehe: https://www.ivb.ch/3behindertentransport/behitrans_fragen.html

BTB Behinderten-Transport GmbH

Bei BTB (https://www.behindertentransport.ch/) einen Transport bestellen. BTB sollte am spontansten sein.

• Telefonisch unter +41 61 666 66 66: Bestellzentrale verfügbar täglich 24h. Früheste Vorbestellzeit: 14 Tage; kürzeste Vorbestellzeit: sofort (im Rahmen der Fahrzeugverfügbarkeit)
  • Betriebszeiten täglich 06:00 bis ÖV-Schluss
  • Fahrten ausserhalb Betriebszeiten auf Anfrage möglich (Zuschlag CHF 45.00)
  • Alle Fahrgründe; Rollstuhlfahrer*innen und Fussgänger*innen
  • Mittransport von Begleitpersonen

Medicar AG Personen- und Patiententransport

Falls die oberen Optionen keine Kapazität hat, oder ein Spezialtransport oder einen Transport mit einem*r Plegeperson benötigt wird, ist Medicar (https://www.medicarag.ch/) ggf. eine Alternative.

• Telefonisch unter +41 61 461 00 27; oder per WhatsApp unter: +41 78 214 27 78
• Fahrtbestellung: Täglich 24 h

• https://www.medicarag.ch/fahrtbestellung-privat-1/
• https://www.medicarag.ch/tarife/

im Falle von Polizeikontakt…

Es ist sehr wahrscheinlich, dass du während dem Camp Polizei siehst, oder in irgendeiner Form auf sie treffen wirst. Bitte behalte das im Hinterkopf und beachte die untenstehenden Angaben.

Hier ist die AntiRep-Nummer: +41 77 979 47 50

Die AntiRep-Nummer wird am Freitag, 01.07.2022 und während den Aktionstagen (08.07.2022 & 09.07.2022) betreut.

Basics

• Recht auf Aussageverweigerung: Verweigere deine Aussage konsequent!
• Verweigere Unterschriften!
• Verweigere dich erkennungsdienstlichen Massnahmen!
• Achte darauf, dass du nichts dabei hast, was Rückschlüsse auf dich und andere zulässt (Handy, Quittungen, Fotos, Notizen, Mitgliederausweise, …)
• Wenn du selber verhaftet wirst oder Verhaftungen beobachtest, melde dich beim AntiRep Team unter 077 979 47 50 (erreichbar Freitag 1. Juli sowie während den Aktionstagen)

Du bist am Camp dabei und möchtest dich gerne stärker einbringen?

Allgemein handelt es sich um ein partizipatives Camp und es ist wichtig, dass sich alle Teilnehmenden nach ihren Möglichkeiten aktiv am Campleben beteiligen. Nur gemeinsam können wir das Camp tragen.

Zudem suchen wir aber auch aktuell noch aktiv nach Menschen, die bereit sind, Menschen mit Beeinträchtigungen/mit Behinderung(en) auf dem Camp zu unterstützen (egal, ob das ganze Camp hindurch, oder nur für einzelne Tage)! Falls das für dich in Frage kommt, melde dich doch gerne unter summercamp.of.resistance@disroot.org

Jeden Tag wird am Camp (im Plenum) nach Menschen gesucht werden, welche die Küche unterstützen können (z.B. Gemüse schneiden u.Ä.). Falls du dir aber vorstellen kannst, am Camp regelmässig in der Küche mitzuhelfen, dann melde dich doch ebenfalls über die oben angegebene Email-Adresse.

Wer führt das Camp durch?

Durchgeführt wird das Camp von Menschen aus verschiedenen Gruppen und sozialen Bewegungen im Raum Basel. Viele kommen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung und aus anderen sozialen Kämpfen. Mit dem widerständigen Sommercamp soll an die Erfahrungen der Klimacamps der letzten Jahre sowie an das Zapatista Camp, das 2021 in Basel stattgefunden hat, angeknüpft werden. Wie in ähnlichen Camps üblich, handelt es sich um ein partizipatives Camp, bei dem alle Teilnehmenden sich so einbringen, wie sie es können und möchten.

Viele von uns sind weisse, privilegierte Menschen mit Schweizer Pass. An diesem Camp soll es ein Ziel sein, unsere Privilegien zu reflektieren und allen Menschen eine sichere(re) Teilnahme am Camp zu gewährleisten. Wir versuchen aktiv Mechanismen der Diskriminierung wie Sexismus, Ableismus^[1], Rassismus, Klassismus^[2] oder Kolonialismus nicht zu reproduzieren. Auch darum möchten wir uns am diesjährigen Camp diesen Themen stellen und daran arbeiten. Unsere Bewegungen sollen so divers und diskriminierungsfrei wie möglich sein. Gemeinsam können wir uns gegenseitig stärken!

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[1] beschreibt die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung, indem Menschen an bestimmten Fähigkeiten gemessen und auf ihre Beeinträchtigung reduziert werden.

[2] Beschreibt die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres vermuteten oder wirklichen sozialen Status.

Die wichtigsten Fragen kurz beantwortet

Wann geht es los?

Wir starten am Freitag 1. Juli 2022, 18:00 auf dem Petersplatz in Basel mit der Velofahrt zum Camp. Komm mit deinem Velo (Fahrrad) wenn möglich, aber ohne geht auch.

Wie kann ich teilnehmen?

Du kannst einmal kurz für einen Input, einen Workshop oder eine Diskussionsrunde vorbeischauen, oder die ganzen 10 Tage mit deinem Zelt dabei sein und auf dem Camp übernachten. Alles ist möglich.

Kostet die Teilnahme etwas?

Nein. Das Camp basiert auf Spenden und so finanziert sich auch die Küche. Beides wird einen Richtpreis haben, aber auch wenn du nichts zahlen kannst, bist du herzlich willkommen!

Was gibt es vor Ort?

Platz zum Zelten, vegane Küche, Klos, Kinderbetreuung und ein vielfältiges Programm.

Was muss ich mitbringen?

Wenn du auf dem Camp übernachten möchtest, bringe dein Zelt, Isomatte & Schlafsack. Eine ausführliche Packliste findest du weiter oben.

Sonst noch eine Frage?

Melde dich einfach unter summercamp.of.resistance@disroot.org

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