Was ist das Awareness-Team und was machen wir?
Awareness (auf Englisch: “to be aware“) stellt sich als Konzept gegen jede Form von Diskriminierung, Gewalt und Grenzüberschreitungen. Jedem anwesenden Menschen sollte ein barrierearmer Zugang zu inhaltlicher Weiterbildung und strategischen Diskussionen ermöglicht werden. Verletzendes und grenz-überschreitendes Verhalten, wie z.B. sexistische, rassistische, antisemitistische, queer-feindliche, antimuslimische, ableistische1, klassistische2 oder andere Übergriffe, werden auf dem No Borders Klimacamp nicht toleriert.
Wir sind auf dem Camp als Awareness-Team ansprechbar und bieten konkrete Unterstützung an. Du kannst zu uns kommen, wenn Du dich unwohl fühlst, diskriminierendes, grenzüberschreitendes, verletzendes Verhalten erfahren hast, belastende Ereignisse erlebt hast oder einfach ein Gegenüber zum Zuhören brauchst. Wir glauben den betroffenen Personen. Hierbei entscheidet die betroffene Person, was Gewalt und/oder Grenzüberschreitungen sind. Ebenfalls behalten wir uns vor, im Einverständnis mit der betroffenen Person, Menschen auch vom Camp weg zu weisen. Das Awareness-Team ist ebenfalls ansprechbar für kleinere medizinische Probleme. Sprich uns einfach an und wir schauen gemeinsam, wie wir dich unterstützen können. Was wir NICHT leisten können ist Konfliktmanagement, Streitschlichtung oder therapeutische Arbeit. Ebenfalls können wir als Awareness-Team, dass sich für einen begrenzten Zeitraum zusammenfindet keine längerfristigen Prozesse begleiten.
Keine*r von uns ist vorurteilsfrei und diskriminierungsfrei im Umgang mit Anderen. Einen sichereren Raum schaffen wir nur gemeinsam. Damit das gelingt ist jede*r einzelne von uns verantwortlich dafür, das eigene
Verhalten und die eigenen Privilegien zu reflektieren.
Wie findest Du das Awareness-Team?
Du findest uns auf dem Camp oder beim Awareness-Zelt und erkennst uns an den roten Westen. Wir arbeiten in Schichten und sind, je nach Kapazitäten der anwesenden Personen nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar. Die Schichtzeiten werden im Infozelt ersichtlich sein. Falls du keine Awareness-Person findest, sprich gerne das Security-Team (orangene Tape-Streifen) an oder kontaktiere uns unter 077 922 24 30 (Erreichbar ab Sonntag 4. August 2024, 18:00; per Anruf, SMS, Telegram oder Signal). Du kannst anonyme Hinweise oder Kritik auch gerne in die Briefbox im Infozelt einwerfen.
Was du beitragen kannst?
– Informiere dich. Lese dir als ersten Schritt den Camp-Konsens am Infozelt oder auf der Homepage durch.
– Sprich jeden Menschen auf dem Camp zuerst auf Deutsch an. Vom Aussehen kannst du nicht darauf schließen, welche Sprache eine Person spricht.
– Frage bitte nicht aus Neugierde, welche Herkunft oder Identität hinter dem Aussehen einer Person steckt. Menschen können selbst entscheiden was und wann sie etwas erzählen.
– Nutze genderneutrale Sprache bevor du Menschen ein falsches Geschlecht unterstellst.
– Wenn du Drogen nimmst, dann frag die Menschen neben dir, ob das okay ist.
– Vermeide kulturelle Aneignung: Achte auf die Bedeutung von kulturellen Symbolen und wie du sie dir als weiße Person aneignest. White Locks ist ein Beispiel von kultureller Aneignung. Denk darüber
nach deine White Locks zu verdecken. Beschäftige dich mit dem Thema.
– Wenn du Fragen hast, bei denen du nicht selber weiter kommst, melde Dich gerne beim Awareness-Team.
1 Ableismus: Diskriminierung von Menschen mit Behinderung, indem Menschen an
bestimmten Fähigkeiten gemessen und auf ihre Beeinträchtigung reduziert werden.
2 Klassismus: Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres vermuteten oder
wirklichen Status (Geld + Sprache + Kontakte…).